Ein herzliches „Begrüßungs-Wauwau!“!
Darf ich mich vorstellen?
Mein Name ist „Amando“, und ich bin wie mein Vorgänger „Amadeus“ auch ein Weißer Schweizer Schäferhund.
Alle sagen, ich bin ein „Lei-Lei“, weil ich aus Kärnten aus dem Bezirk Villach stamme.
Mein vollständiger Name ist „Futuro Amando of Carinthian Stars”.
Ich bin gerne lustig und genauso verspielt wie die 3 Kinder der Familie, die mich aufgezogen hat.
Mein Herrchen Wolfgang Niegelhell sagt immer, dass ich ein so toller Blindenführhund geworden bin, weil ich so eine gute Kinderstube hatte, denn da habe ich schon ganz viel erlebt und gelernt, was ich jetzt als Assistenzhund gut brauchen kann!
Als Wolfgang mich nach Hause holte, wusste ich also schon, wie sich ein braver kleiner Schäferhund zu benehmen hat. Hausmanieren und „Sitz-Fuss-Platz“ waren sehr bald abgehakt, und so durfte ich noch im zarten Welpenalter spielerisch die Richtungshörzeichen sowie „Such Bank“ und „Such Tür“ erlernen.
Meine Spezialität und besondere Leidenschaft ist das Suchen und Apportieren verlorener Gegenstände. Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich bisher jeden verlorenen Gegenstand, sei es Schlüsselbund, Handschuhe, Geldbörse, Blindenstock oder Trinkflasche, wiedergefunden habe
Die staatliche Blindenführhunde-Teambeurteilung vor der Kommission des Messerli-Forschungsinstitutes der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie die internationale Prüfung nach IGDF (International Guide Dog Federation) Standards habe ich schon im Alter von 18 Monaten mit Auszeichnung bestanden!!
Zur Belohnung durfte ich mit Wolfgang eine Flugreise nach Spanien machen und zusammen mit vielen anderen Blindenführhunde-Teams aus verschiedenen Ländern aufregende Abenteuer auf dem Jakobsweg erleben! Gut, dass wir Hunde alle dieselbe Sprache sprechen – im Gegensatz zu unseren Menschen haben wir Führhunde keine Dolmetscher gebraucht und verstanden uns auf Anhieb prächtig miteinander! Die Menschen in Spanien waren aber auch sehr nett, und alle wollten mich und mein Herrchen kennenlernen und fotografieren. Da habe ich auch gleich ein neues Hörzeichen erlernt: Wenn ich „Amando, Foto!“ höre, mache ich immer ein extra-freundliches Gesicht und lege meinen Kopf schief. Die Leute müssen dann immer lachen, und ich freue mich dann auch sehr und muss ganz viel mit meinem schönen, buschigen Schwanz wedeln!
Am allerschönsten war aber für mich, dass Wolfgang so glücklich mit mir war! Er hat zu mir gesagt, dass ich so super bin, dass wir noch viele Reisen zusammen machen werden – da habe ich mich sehr gefreut, denn manchmal war es für mich schon schwer, in die großen Pfotenspuren meines Vorgängers „Amadeus“ zu treten. Ganz oft habe ich gespürt, wie traurig mein Herrchen darüber war, dass „Amadeus“ so früh sterben musste, und ich hatte Angst, dass Wolfgang mich vielleicht nicht genauso lieb haben würde wie ihn. Aber zum Glück war meine Sorge unbegründet, denn jetzt weiß ich, dass Wolfgang mich genauso lieb hat wie „Amadeus“!
Besonders gern begleite ich Wolfgang zu den „Projekt Leben“ Workshops in Schulen, Universitäten und Kindergärten und auf die Konzertbühnen, denn ich liebe Menschen – ganz besonders die kleinen Menschenkinder, denn sie erinnern mich immer an meine Züchterfamilie, mit der ich meine ersten 8 Lebenswochen verbracht habe.
Auf dem Hundesportplatz haben Wolfgang und ich sogar schon 2 Pokale für die beste Tagesleistung im Begleithundesport gewonnen!
Mein allerbester Hundekumpel ist „Fridolin“, ein scheckiger Französischer Bully. Er ist fast gleich alt wie ich, und zusammen erfinden wir immer neue Hundespiele und toben durch Herrchens Garten.
Wolfgang sagt, dass ich eine richtige Schmusebache bin, und das stimmt auch – ich bin sehr gerne zärtlich und liebe voll im Umgang mit meinen Menschen und Hundekumpels.
Wolfgang ist mit mir jeden Tag in seinem schönen Heimatort Heiligenkreuz unterwegs – zum Einkaufen, Eis essen oder Freunde treffen – deswegen hier an dieser Stelle eine groooße BITTE von mir an Euch:
Lenkt mich nicht ab, wenn ich in meinem weißen Führgeschirr mit den gelben Abzeichen für Wolfgang arbeite und ihm den Weg zeige!
Ich erfülle meine Führaufgabe mit großer Freude aber auch Konzentration, denn ich möchte mein geliebtes Herrchen sicher durch den Straßenverkehr leiten.
So könnt ihr mir bei meiner Führarbeit helfen:
- Bitte nicht ungefragt streicheln!!
- Bitte NIEMALS füttern!!
- Habt ihr einen eigenen Hund, so ruft ihn bitte „Bei Fuß“ und umgeht uns so weit wie möglich, denn im Führgeschirr darf ich nicht spielen, sondern muss auf Wolfgang aufpassen, damit er nicht in Gefahr gerät!!
Darüber freuen wir uns:
- Wolfgang und ich freuen uns immer über einen netten Gruß und einen kleinen Plausch! Bitte habt ein wenig Geduld, vielleicht dauert es ein bisschen, bis wir euch zurückgrüßen können, wenn wir gerade eine Straße überqueren oder ein Hindernis umrunden müssen.
- Liebe Kinder, gerne könnt ihr mein Herrchen Wolfgang alles fragen, was ihr wissen möchtet, wenn ihr ihn trefft. Wenn ihr wollt, kommen Wolfgang und ich euch auch in der Schule besuchen, und Wolfgang erzählt euch alles über sein Leben und zeigt euch viele Blindenhilfsmittel – natürlich bin ich auch dabei!
Ich freue mich ja immer riesig, wenn Wolfgang mit mir eine Schule besucht, weil ich da auch immer etwas von meinem Können zeigen darf – Treppen und Türen anzeigen zum Beispiel oder die Geldbörse apportieren – und die Kinder über meine Fähigkeiten so erstaunt und begeistert sind.
Wolfgang nennt das „Projekt Leben“.
So, jetzt aber genug geplaudert für heute – wahrscheinlich habe ich schon total überzogen, wie mein Herrchen bei seinen Konzerten!
Bald werde ich wieder für euch Laut geben – bis dahin haltet die Ohren steif, ein herzliches „WauWau“, Pfotenschüttler und ein dickes DANKESCHÖN für eure Rücksichtnahme!!!
Euer „AUGEN AUF PFOTEN“ Blindenführhund „AMANDO“